"Die Malerei in 'Both Here and Over There' bringt gleichzeitig Freiheit und Kontrolle zum Ausdruck; in einem Moment - zügellose Ausgelassenheit, im nächsten - äußerste Beherrschung. Die Palette der Möglichkeiten ist breit. Häufig werden gezeichnete Linien hinzugefügt, in diesem Fall mit Filzstift, der eine zusätzliche Ebene auf der Farbfläche erzeugt. Diese Arbeiten sind zum einen Roger Hiltons berauschter Informel-Malerei in Öl und Kohle aus den 50er und 60er Jahren verpflichtet. Sie erzeugen aber auch eine Wirkung, die Barnett Newman nahe steht. Glogan fühlt sich hingezogen zu einer dynamischen Form zeitlicher Begrenztheit in Newmans Arbeiten, in denen vertikale Linien für Momente Farbfelder durchschneiden und der Prozess des Malens im Bezug zum Phänomen der Zeit zu stehen scheint. Doch das Interesse an Newman geht noch weiter. Einer von Glogans bleibenden Bezugspunkten während des letzten Jahrzehnts ist Jean-Francois Lyotards Beschreibung des zeitgemäß Erhabenen. Für Lyotard eröffnet das Erhabene Raum für den Widerstand gegen die kapitalistische Moderne, eine unaufhaltsame Maschinerie, gespeist und getrieben durch eine vollkommene Kontrolle des Wissens. Newmans Wirken verkörpert eine darüber hinausreichende Haltung. Mit der Auflehnung gegen das erreichbare Wissen eröffnet sich die Möglichkeit des Widerstands gegen diese Form des Erkenntnisregimes.
Ein weiteres beständiges Element in Glogans Arbeit ist die mögliche Verbindung zwischen Künstler und Dandy, wie sie der Kritiker Carter Ratcliff beschreibt. In Ratcliffes Darstellung wünscht der Dandy, außerhalb der sozialen Maschinerie von Ursache und Wirkung aufzutreten. Ratcliff schreibt, dass Manets Pinsel 'ein Moment des Unlogischen erschafft, eine subtile und gleichzeitig trotzige Sinnlosigkeit'. Laut Ratcliff bringt Manet in seiner Malerei eine ruhige Überheblichkeit zum Ausdruck, die eine Leere erzeugt. Dies suggeriert eine erstrebenswerte Haltung, eine subjektive Leere, ähnlich der eisigen Stille, die auf einen schlechten Witz folgt. Hier wird der Stille und Leere ein kritisches Potential zugewiesen. Der unwitzige Witz des Dandys eröffnet eine Lücke im sozialen Gefüge, die er mit der Kraft seines Willens füllt.
Trotz dieser Bezugspunkte ist sich Glogan der Fallstricke bewusst, die auf einen Künstler lauern, der sich so explizit und nachhaltig mit kunsttheoretischen Bezügen auseinandersetzt. Am Ende zeigt sich eine Theorieresistenz, entsprechend der Resistenz gegen die Dominanz des Figürlichen oder einer einzelnen Technik. Die Arbeiten in 'Both Here and Over There' sind in einer Vielfältigkeit von Bezügen, Bekenntnissen und Erkundungen positioniert. In dem er die Möglichkeit von Missverständnissen oder sogar der bleibenden Leere favorisiert, begibt sich Glogan auf eine gleichzeitig zurückhaltende wie komplexe Entdeckung, deren Grenzen weit über die Grenze der gemalten Oberfläche hinausgehen."