Die Ausstellungstrilogie beginnt mit Michael Schrattenthaler:
Ein Vorhang verbirgt. Er wird vor etwas gehängt. In "Vorhang #4" der zentralen Arbeit der Ausstellung "Ende Gelände" nutzt Michael Schrattenthaler die Dialektik von Verbergen und Offenbaren. Der Künstler verhängt den Raum und macht ihn von innen unsichtbar. Gleichzeitig öffnen sich völlig neue räumliche und gedankliche Perspektiven. Die scheinbar von Geisterhand bewegte 60 mal 3 Meter große weiße Stoffbahn bringt Boden und Decke zum Drehen und Tanzen. Der Bildhauer Schrattenthaler schafft einen Raum im Raum, der den Betrachter zum Teil der Inszenierung macht. Dabei lässt der transparente, weiche Stoff nicht nur eigenen Raum für Gedanken, Projektionen und Sehnsüchte entstehen, er gibt in seiner fließenden Bewegung durch eine Öffnung einen sich ständig verändernden Blick nach draußen frei: auf die Architektur des Galerieraums und die Welt vor den Galeriefenstern.
Michael Schrattenthaler verbindet in seinen Arbeiten Rückgriffe auf eigene biographische Begebenheiten mit der jeweils aktuellen Raumsituation. In zwei weiteren in der Oechsner Galerie gezeigten Werken transportiert er Erinnerungsstücke seiner Jugend in Gegenwart und Zukunft, indem er sie spielerisch und humorvoll in skulpturaler bzw. fotografischer Form wieder aufleben lässt. Zeitlich wie räumlich erscheinen Baumhaus und Spielzeugautos nah und fern zugleich. Die sehr persönlichen Erinnerungsstücke des Künstlers berühren in direkter, zuweilen intimer Weise auch die eigene Identität des Betrachters.