Peter Angermann, bei dem Dashdemed Sampil studiert hat, schreibt über die Arbeit des Künstlers:
"In Dashdemed Sampils Bildern manifestieren sich groteske Auftritte von ebenso bedrohlichen wie verletzlichen Akteuren in all ihrem konfliktgeladenen, abgründigen Mit- und Gegeneinander. Das ist das erste, womit sich jeder an Dashdemeds Bildern sofort und unausweichlich konfrontiert sieht: Diese verstörende Mischung aus Dünnhäutigkeit und Grobheit, dieses Ausgeliefertsein an ebenso rätselhafte wie unerbittliche Situationen, voller archaisch anmutender Erinnerung, Verlockung, Drohung, voller barbarisch sexueller Anspielungen. Grobschlächtige Figuren, deren anatomische Abweichungen und Deformationen umso beunruhigender erscheinen, als sie so selbstverständlich und ganz ohne Aufhebens daherkommen...
Den komplexesten Aspekt dieser Malerei aber bildet ihre aufwühlende Farbigkeit. Aus einer urtümlich und fremdartig anmutenden Intimität, mehr einer höhlenartigen Innenwelt als dem hellen Tageslicht entstammend, speist sich dieses unglaublich reichhaltige Kolorit. Hält man Ausschau nach verwandten Malern, nach vergleichbaren künstlerischen Positionen, wird schnell klar, dass wir es hier mit einem Solitatär zu tun haben. Am ehesten in der Umgebung der Expressionisten könnte man sich vorstellen, fündig zu werden, bevor man sogleich feststellt, wie typisch europäisch diese doch plötzlich wirken.
Doch so ungewöhnlich sein Blickwinkel sein mag, der wahre Trumpf seiner Malerei liegt darin, wie innig er uns an seinem Wahrnehmungsprozess teilhaben lässt. In dieser nicht ganz einfachen Welt der größeren und kleineren Krisen organisiert sich ruhig und konzentriert der Blick, das Bild, und man fühlt und ist dabei, wie die Gestalt sich ins Dasein kämpft. Als Betrachter solchermaßen aktiv am Schaffensprozess beteiligt zu sein, an der Bildorganisation, an der Entfaltung der Vision, am Schauen und Gestalten eines anderen Menschen, das und nichts anderes macht echte Malerei aus."