Der Ausstellungstitel „yìng sheng“ setzt sich im Chinesischen aus zwei Zeichen zusammen: Das Zeichen für „yìng“ bedeutet „antworten“ und wird genauso ausgesprochen wie das Zeichen für „reflektieren“ oder „spiegeln“. Das Zeichen für „sheng“ erweitert den Bedeutungshorizont um die Komponente eines echohaften Widerhallens. Damit bezeichnet der Titel eben jenes Beziehungsgeflecht, in dem Westermanns Arbeiten wechselseitig aufeinander reagieren und ineinander forthallen.
Neben seinem Studium als Meisterschüler an der Akademie der Bildenden Künste studierte Thilo Westermann 2012/13 chinesische Tuschemalerei und Asian Art Studies in Singapur. 2015 war er Artist-in-Residence am Himalayas Art Museum in Shanghai und verbrachte 2017 als Residency Scholar des Goethe Instituts und Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland erneut mehrere Monate in China.